Mit Blick auf den verlängerten Verkehrsversuch, bei dem die Kreisstraße K29 zwischen Lollar und
Staufenberg weiterhin als Fahrradstraße ausgewiesen wird, sieht die CDU falsche Prioritäten
gesetzt. Die Skepsis zu Beginn des Versuchs habe sich bewahrheitet.

Markus Trier, Stadtverordneter der CDU, verweist darauf, dass das Hauptziel dieser Maßnahme
nicht erreicht wird: „Durch die Umwidmung der K29 werden keine PKW-Fahrten ersetzt, auch
langfristig wird kein Verkehrsteilnehmer vom PKW auf das Fahrrad wechseln. Es findet allenfalls
ein leichter Verdrängungseffekt auf andere Straßen statt.“ Der Tenor der Anwohner sei durchweg
negativ. Zudem verweist die CDU auf eine steigende Unfallgefahr.
„Aufgrund des kurvigen
Streckenprofils der K29 entstehen gefährliche Verkehrssituationen, weswegen sie bereits zuvor
von vielen Radfahrern gemieden wurde. Nun wird die Fahrbahn verstärkt von Fußgängern für
Spaziergänge genutzt. Missverständnisse oder eine falsche Gefahreneinschätzung bringen
unnötige Risiken für die Verkehrsteilnehmer.“, so Trier.

Die CDU-Fraktion sieht beim Radverkehr auch insgesamt eine falsche Priorisierung. So kritisiert
sie eine im vergangenen Jahr im Lollarer Bauausschuss vorgestellte Konzeptstudie, die einen
neuen Radweg entlang der Lumda in Ost-West-Richtung vorsieht. Der Fraktionsvorsitzende Dr.
Jens-Christian Kraft: „Für die Bedürfnisse der Berufspendler und Freizeitradler hat dieser
Streckenabschnitt keine Relevanz, zumal es jeglichen Umweltzielen widersprechen würde, eine
2,2 km lange Strecke entlang des Lumda-Flussbettes zu asphaltieren.“
Anstelle von symbolischen
Maßnahmen sollte man planerische Ressourcen und politische Energie vielmehr auf die Lollarer
Hauptverkehrsachse L3475 konzentrieren. Kraft: „Um den Radverkehr in Lollar nachhaltig
aufzuwerten, braucht man eine sichere Fahrradverbindung von Nord nach Süd entlang der
Marburger und Gießener Straße. Eine ‚große Lösung‘, welche die Interessen von Anwohnern,
Gewerbetreibenden und sämtlichen Verkehrsteilnehmern angemessen berücksichtigt, wird das
Lollarer Infrastrukturprojekt dieses Jahrzehnts werden.“

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